AfD-Parteitag: „Ene, mene, miste…

Es rappelt in der Kiste, ene mene meck, und du bist weg“. Dieser Kindervers bringt den Parteitag der Hamburger AfD vom letzten Wochenende gut auf den Punkt. Mit Doppelspitze wollten die amtierenden Fraktionsvorsitzenden Dirk Nockemann und Alexander Wolf in die Bürgerschaftswahl 2020 starten. Es sollte zu keiner Kampfabstimmung kommen, sondern bereits im Vorfeld hatte das Los entschieden, wer Spitzenkandidat sei: Alexander Wolf. Umso bemerkenswerter der Vorfall am ersten Tag des Parteitags. Allen Absprachen zum Trotz warf Dirk Nockemann seine Kandidatur erneut in den Ring, sprach kämpferisch-aufpeitschend über „ein Gör, das er nicht mehr sehen“ könne (neuer Fokus: Klimapolitik auch hier) und siegte im populistischen Duell. Während der Wolf konsterniert in die Kamera schaute.

AfD-Watch Hamburg hat ausführliche Porträts zu den beiden Kontrahenten erstellt. Ob nun der Überraschungssieger Dirk Nockemann oder der auf den zweiten Listenplatz zurückgestufte  Alexander Wolf das rechtere Übel der AfD Hamburg ist – darüber scheiden sich die Geister. Während der Eine mit Hetze gegen Muslime und Flüchtlinge punkten will, wettert der andere besonders gern gegen Linke & Lehrer. Gemäßigt oder gar bürgerlich (wie gern reklamiert) ist keiner von ihnen.

(In Kürze folgt ein Kommentar zur gesamten AfD-Kandidat*innen-Liste für die Bürgerschaftswahl 2020). Watch out!